Weil Bewegung einfach gut tut
Es stürmt und regnet. Die Herbststürme haben uns heim gesucht. Alles verkriecht sich nach innen ins Warme. Die Straßen sind auf einmal leer und sobald es finster ist, ist man alleine unterwegs. Ich sehe immer weniger Hundebesitzer mit ihren Hunden spazieren gehen und viele Pferde stehen ab jetzt in Boxen.
Ich verstehe, dass diese Jahreszeit sehr ungemütlich ist, dennoch motiviere ich mich täglich, mit meinem Hund spazieren zu gehen. Und zwei bis drei Mal in der Woche hole ich meine Laufschuhe aus dem Schrank und bewege mich. Auch wenn es nur eine kleine Runde ist. Und jedes Mal merke ich „wie gut mir diese Bewegung tut“. Wie gut ich mich nach dem Laufen fühle und wie sich meine Stimmung hebt. Und ja ich merke sehr schnell wie meine Stimmung sinkt, wenn ich mich mal eine Woche nicht ausreichend bewegt habe.
In solchen Momenten frage ich mich immer: „Wenn es mir schon so geht, wie fühlen sich dann die Tiere.“ Vor allem die Tiere, die täglich ihre Bewegung brauchen?!
Was bewirkt Bewegung im Körper?
Bewegung hebt nicht nur die Stimmung eines Individuums, sie ist so viel wichtiger für Körper, Geist und Seele. Bewegung ist notwendig, damit sich zum Beispiel die Gelenkschmiere in den Gelenken bilden kann. Hierdurch wird der Gelenkknorpel praktisch ausgewalkt. Du kannst Dir das wie bei einem Schwamm vorstellen, den du ausdrückst. Dieser Prozess ist extrem wichtig damit sich der Gelenkknorpel nicht abnutzt und zum Beispiel Arthrose entsteht. Du kennst das vermutlich von Dir selbst: „ Wenn Du Dich länger nicht bewegt hast, dann „knackt“ es erst mal in Deinen Gelenken bis sich die Gelenkschmiere wieder ausreichend verteilt hat.
Laufen/Bewegung setzt auch Endorphine frei. Endorphine haben mehrere Wirkungen. Vielleiht hast Du selbst schon bemerkt, wie glücklich Du Dich fühlst, wenn Du Dich bewegst. Ist das nicht toll. Du brauchst nicht mehr als Bewegung, um Dich und Dein Tier glücklich zu machen. Endorphine sind aber nicht nur die „Glückshormone“, sie regulieren unter anderem auch das Schmerzempfinden.
Bewegung ist jedoch nicht nur wichtig für die Gelenke, Muskeln, Bänder, Sehnen und die Seele. Sie regt den Kreislauf und den Stoffwechseln an und es stärkt das Immunsystem.
Natürlich muss die Bewegung eines Tieres immer sinnvoll und individuell angepasst werden. Je nach Gesundheitszustand, Alter und Rasse. Es tut Dir und Deinem Tier nicht gut, wenn Du es überbelastet. Aber auch das Gegenteil ist der Fall. Zu wenig Bewegung kann nicht nur die Gesundheit gefährden. Es kann auch dazu führen, dass Dein Tier sich unwohl fühlt, gefrustet wird und Auffälligkeiten im Verhalten zeigt. Hier solltest Du immer das genaue Maß Deines Tieres suchen. Auch wenn Du Dich vielleicht mehr bewegen möchtest Dein Tier Dir aber ganz klar „nein“ sagt. Akzeptiere dies bitte. Auch unsere Tiere dürfen mal einen schlechten Tag haben.
Welche Bewegungsmöglichkeiten gibt es?
Bewegung ist nicht nur Reiten, Spazieren gehen mit Hund oder Pferd oder Laufen mit dem Hund. Es gibt so viele Möglichkeiten, die Du für Dein Tier nutzen kannst.
Auch aktive Bewegungsübungen für Hund und Pferd, die nicht viel Aufwand betreiben zählen zur Bewegung. Hier kannst Du Deiner Kreativität freien Laufen lassen. Ein sehr leicht umsetzbares Beispiel ist das Balancieren Deines Hundes auf dem Baumstamm oder Stangenarbeit mit Deinem Pferd. Zusätzlich lasten solche Übungen Dein Tier geistig sehr aus. Beachte dies bitte, übe in kleinen Einheiten und fordere nicht zu viel.
Mit Deinem Pferd kannst Du Stangenarbeit machen oder im Slalom laufen. Du kannst auch unterschiedliche Matten und Untergründe verwenden oder mit Deinem Pferd einen Spaziergang mit Steigungen und Gefälle machen. Wichtig ist allerdings, dass Du Dein Pferd in entspannter Atmosphäre mit den unterschiedlichen Gegenständer vertraut machst.
Tanzt Du gerne? Dann nutze dies und tanze mit Deinem Hund. Der Aufwand ist gering und der Spaß enorm groß. Leg Dir einfach Deine Lieblingsmusik auf, lege los und tanze. Beobachte wie Dein Hund darauf reagiert. Mein Hund tanzt mit mir, sie hüpft vergnügt neben mir hin und her. So habe ich nicht nur alternative Bewegung in unseren Tagesablauf gebracht, sondern nutze gleichzeitig den positiven Effekt der Endorphine, welche die Laune heben. Es gibt so viele Dinge, die Du auch Indoor mit Deinem Hund tun kannst. Du siehst es braucht nicht viel Aufwand und Zeit Dein Tier in Bewegung zu bringen. Nutze Deine Kreativität. Am Anfang fällt es Dir vielleicht immer etwas schwer. Aber kommst Du ins Tun wirst Du schnell merken, dass Du immer mehr Ideen hast. Mache kleine Schritte und erwarte nicht zu viel von Deinem Tier. Kleine Schritte sind besser als gar keine Schritte. Und vor allem: hab Spaß mit Deinem Tier.