Akupunkturpunkte bei unsicheren und ängstlichen Tieren

Ich freue mich, dass Dich dieses Thema interessiert. Die traditionell chinesische Medizin (TCM) ist meine Lieblingstherapie. Ich bin immer wieder fasziniert, wie schlüssig und effektiv diese Therapiemethode ist. Deshalb möchte ich dir gerne mehr darüber erzählen.

Was ist die traditionell chinesische Medizin?

In der TCM betrachtet man Körper, Geist und Seele als eine Einheit. Man geht nicht nur von körperlichen Schmerzen oder Problemen in der Psyche aus. Man beleuchtet alle Seiten und daraus ergibt sich ein komplettes Bild. Das macht es auf der einen Seite herausfordernd, aber auch total spannend. Denn kein Fall ist wie der andere. Für mich als Therapeut immer wieder ein neue Herausforderung. Aber ich liebe es, wie sich alles fügt und das Puzzle ein Bild ergibt. Gerade bei unseren unsicheren Tieren müssen wir also alle Symptome und Auffälligkeiten mit ins Boot holen.

Yin und Yang

Davon hast du bestimmt schon gehört. In der TCM geht es darum, dass Yin und Yang im Gleichgewicht ist. Yin steht für das Passive, Weibliche, Ruhe, dunkel und kalt. Yang steht für das Aktive, Männliche, hell, heiß und Bewegung.

Die 12 Meridiane

In der TCM arbeitet man mit 12 Meridianen, die immer einem Organ zugeordnet sind. Die 12 Meridiane sind: Lunge, Dickdarm, Magen, Milz, Herz, Dünndarm, Blase, Niere, Pericard, 3facher Erwärmer, Gallenblase, Leber.

Jedem Meridian und Organ sind Emotionen zugeordnet:

·         Magen/Milz: Grübeln, Nachdenken

·         Herz/Dünndarm: Freude, Hysterie, Depression

·         Pericard/3facher Erwärmer: Freude

·         Lunge/Dickdarm: Trauer, Weinen

·         Leber/Gallenblase: Schreckhaftigkeit, Aggression

·         Niere/Blase: Panik, Angst, fehlendes Selbstbewusstsein

Auch bei unseren Tieren müssen wir diese Emotionen beachten. Auch ihre Emotionen beeinflussen den Körper stark.

 

Akupunkturpunkte für dein unsicheres Tier

Magen (Ma) 44 Neiting

Wirkung: beruhigt den Geist, schafft eine Verbindung zwischen Geist und Erde, bei Rückzugsverhalten

Milz/Pankreas (MP)4: Gong Sun

Wirkung: psychische Probleme aufgrund fehlender mütterlicher Aufzucht.

Herz (He) 4: Lingdao

Wirkung: stärkt und beruhigt den Geist, nährt das Herz, Angstzustände, Schlafstörungen durch lebhafte Träume

Herz (He) 6: Yinxi

Wirkung: beruhigt den Geist, ängstliche Unruhezustände, nächtliches Hecheln, Hysterie nach Trauma oder Schock.

Dünndarm (Dü) 5: Yanggu

Wirkung: Rückzug durch Überforderung mit Informationen, klärt den Geist

Blase (Bl) 1: Jing Ming

Wirkung: stimmungsaufhellend, beruhigend

Pericard (Pc) 1: Tianchi

Wirkung: Öffnet das Herz nach Rückzug durch Enttäuschung

3facher Erwärmer (3E) 10: Tianjing

Wirkung: verankert die Psyche, reguliert aufbrausendes Verhalten, Stimmungsschwankungen

Gallenblase (Gb) 20: Fengchi

Wirkung: ordnet den Verstand, Probleme mit den Ohren, dem Nacken oder der Hüfte

 

Wie gehst Du an die Akupunktupunkte ran?

Mach dir hier keine Gedanken. Du kannst nichts falsch machen. Du musst die Punkte nicht nadeln. Du kannst die Punkte akupressieren. Übe hier einfach leichten Druck auf die Punkte aus und halte den Druck für 10 bis 30 Sekunden. Achte darauf, was Dein Tier dir sagt. Weicht es dir aus, ist es eventuell unangenehm für Dein Tier. Dann verringere den Druck oder wähle einen anderen Punkt.

Hast du Lust noch mehr darüber zu erfahren, wie du die Symptome bei deinem Patienten richtig einteilst? Dann schaue dir mein Onlineseminar "Die Einteilung der Symptome in der chinesischen Diagnostik beim Tier" für 0€ an.

#tiertcmsmartandeasy

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