Wie du dein (herausforderndes) Tier selbst unterstützen kannst.


Ist Dein Tier eine Herausforderung im Alltag? Hier erfährst Du was Du selbst für Dein Tier tun kannst.

Was brauchst Du um Dein Tier selbst gesundheitlich unterstützen zu können? Einen guten Therapeuten? Jede Menge Fortbildungen? Eine Ausbildung?

Wenn Herausforderungen auftauchen stürzen wir uns auf alles, was uns helfen könnte. Egal ob im schulmedizinischen oder im naturheilkundlichen Bereich. Wir gehen es an. Beschäftigen uns mit Homöopathie, Schüssler Salzen, Nahrungsergänzungsmitteln, Bachblüten und vielen mehr. Ich bin ebenfalls ein großer Fan von all den möglichen Therapiemethoden und möchte Sie nicht missen. Aber Du selbst als Tierbesitzer kannst mit den einfachsten Dingen schon viel bewirken. Und alles was Du dazu brauchst sind 2 Hände, Zeit und Geduld. Mehr ist zu Beginn nicht nötig.

Bevor Du los legst

Bevor Du überlegst, was Du alles mit Deinem Tier machen möchtest stoppe noch einmal. Überlege Dir erst einmal wie Du Dein Vorhaben angehen willst. Was willst Du mit Deinem Tun erreichen? Wie ist Dein Tier? Ist es unruhig? Ist es ängstlich? Ist es impulsiv oder aggressiv? Mache Dir erst einmal ein Bild davon und sortiere Dir Deine Gedanken!

Wie sind Deine Gedanken Deinem Tier gegenüber? Positiv oder auch mal negativ. Ich kenne das gut. Ich habe selbst eine Hündin, die mich an vielen Tagen an meine Grenzen bringt und ich frage mich warum. Deshalb sind solche Gedanken erst einmal vollkommen ok. Wichtig ist nur, dass sie Dich nicht in der Handlung beeinflussen. Du kennst vielleicht das Beispiel mit dem weißen Blatt und dem Punkt. „Was siehst Du, wenn Du auf ein weißes Blatt mit schwarzem Punkt schaust?“ Natürlich den schwarzen Punkt. Das ist völlig normal, dass Du Dich zuerst darauf konzentrierst. Aber schaue Dir auch das weiße Blatt an.

Genauso ist es mit Deinem Tier. Sehe nicht nur das Negative. Auch wenn es noch so schwierig ist, hat es bestimmt auch positive Seiten. Nimm Dir einen Zettel und Deinen Lieblingsstift und notiere Dir erst einmal 10 positive Eigenschaften Deines Tieres.

Das können folgende Dinge sein:

1.       Kuschelt gerne

2.       Spielt gerne

3.       Bringt Spaßt ins Leben

4.       Beschützt mich

5.       Lässt mich nicht alleine

6.       Sorgt dafür, dass ich mich bewege

7.       Bringt mich zum Lachen

8.       Spielt gerne mit Kindern

9.       Ist freundlich zur Familie

10.   Bringt mir Sicherheit

Es gibt aber noch andere Möglichkeiten, die Du vielleicht aufzählst. Für mich ist ganz klar, dass mir meine Hündin (auch wenn Sie noch so herausfordern ist) folgende Möglichkeiten geschaffen hat:

1.       Sie zeigt mir neue Wege

2.       Sie sorgt dafür, dass ich meine Komofortzone verlassen muss

3.       Sie bringt mich durch unsere gemeinsame Meditation und Rituale zur Ruhe

Mache Dir Gedanken dazu. Würdest Du manche Wege wirklich gehen, wenn dieses Tier nicht in Dein Leben getreten wäre? Ich für mich kann diese Frage ganz klar mit einem „Nein“ beantworten.

 

Male Dir Bilder im Kopf aus

Ein weiterer Tipp den ich Dir ans Herz lege ist: VISUALISIERUNG! Überlege Dir, was Du mit Deinem Tier machen möchtest und male Dir die schönsten Bilder im Kopf dazu aus. Setze Dich mit Deinem Hund in den Garten oder auf das Sofa. Gehe mit Deinem Pferd spazieren und sucht euch eine schöne Wiese. Mache es Dir gemütlich und nimm Dir ein paar Minuten Zeit mit Deinem Tier. Stelle Dir bildlich vor wie Du Dein Pferd auf der schönen Blumenwiese massierst, Deine Katze auf Deinem Schoß akupressierst oder Dein Hund sich auf dem Sofa von einer Massage verwöhnen lässt. Es ist Deine Welt und Deine Gedanken. Alles ist erlaubt. Visualisiere immer bevor Du etwas mit Deinem Tier machst. Das vereinfacht den Ablauf der Handlung und festigt sich im Kopf.

 

Einfache Handgriffe zur Entspannung Deines Tieres

Hier möchte ich Dich auch wieder bitten es einfach zu halten. Verlange nicht zu viel. Auch nicht von Dir selbst. Akzeptiere es, wenn Dir Dein Tier zeigt, dass es nicht mehr möchte oder heute mal keine Lust hat. Das ist vollkommen ok. Auch unsere Tier dürfen „Nein“ sagen.

1.       Der Fingerkuppen-Griff

Bewege Deine Fingerkuppen kreisförmig ohne Druck. Du brauchst wirklich nur Deine Fingerkuppen. Lass Sie langsam im Kreis über die Haut Deines Tieres gleiten. Beim ersten Halbkreis atme ein, beim zweiten Halbkreis atme aus. Falls Du das nicht von Anfang an hin bekommst ist es nicht dramatisch. Das ist reine Übungssache. Gib Dir selbst die Zeit dazu.

2.       Der Faszien-Griff

Hier legst Du die Handfläche auf den Rücken Deines Tieres. Verschiebe ohne Druck die Hand 1-2 cm nach oben, dann max. 1-2cm nach unten, anschließend 1-2 cm nach rechts und zum Schluss 1-2 cm nach links.

3.       Der Handflächen-Griff

Bei diesem Griff verwendest Du nicht die offene Hand, sonder die Handfläche. Manche Tiere haben Angst vor der offenen Hand oder schlechte Erfahrungen damit gemacht. Mit der Handfläche schaffst Du mehr Vertrauen. Massiere mit der Handfläche in kreisförmiger Bewegung Dein Tier.

Hier kannst Du Dir bei Facebook die Griffe in der Aufzeichnung des Webinars anschauen. Bist Du nicht bei Facebook? Auch kein Problem. Du findest das Video hier auch bei Youtube.

 

Wo startest Du mit der Massage?

Beginne immer im Schulterbereich. Gerade bei Tieren, die schlechte Erfahrungen gemacht haben kann man zu Beginn nicht 100%ig einschätzen, wie sie reagieren. Im Schulterbereich finden es die meisten Tiere am angenehmsten. Arbeite Dich dann langsam am Rücken entlang. Dann den Nacken und anschließend die Gliedmaßen. Im Bereich der Gliedmaße, der Rute/des Schweifes sowie im Kopf- und Gesichtsbereich solltest Du nur arbeiten, wenn Du weißt, dass Dein Tier Deine Massage als angenehm empfindet.

Manche Tiere mögen es nicht, wenn man Pfoten oder Hufe berührt. Arbeite hier vorsichtig und akzeptiere es, wenn Dein Tier es nicht möchte.

 

Ohren ausstreichen

Viele Tiere lieben es, wenn man Ihnen die Ohren ausstreicht. Führe das Ausstreichen der Ohren nur durch, wenn Dein Tier keine Ohrenentzündung hat oder andere Probleme in diesem Bereich. Beginne an der Ohrbasis und streiche von der Basis zu den Ohrenspitzen aus. Das funktioniert bei hängenden Ohren und bei stechenden Ohren gleich. Du kannst die Ohren auch mit kleinen kreisförmigen Bewegungen von der Basis zur Ohrspitze ausstreichen. Durch die Bearbeitung der Ohren hast du einen weiteren Effekt. Du beeinflusst die Akupunkturpunkte in den Ohren positiv. Prima! 2 Fliegen mit einer Klappe.

 

Was bewirken die Griffe?

Die Griffe reduzieren nicht nur Angst und Nervosität. Sie intensivieren das Wohlbefinden der Tiere und stellen ein positives Bewusstsein für den Körper her. Sie unterstützen bei Muskelverspannungen, Arthrose, Bandscheibenvorfällen, Sehen- und Bänderproblemen, lösen Faszienverklebungen und sind wohltuend für ältere Tiere.

Durch die Massage der Gliedmaßen und Pfoten/Hufe schafft man eine Verbindung zur Erde. Zusätzlich kann es eine gute Vorbereitung zum Krallenschneiden sein oder zur Hufbearbeitung.

Das Ausstreichen der Ohren ist auch eine gute Vorbereitung, um das Tier auf eine Ohruntersuchung oder das Pflegen der Ohren vorbereiten.

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