Wie Du mit aktiven Bewegungsübungen Dein Tier unterstützen kannst

Kennst Du aktive Bewegungsübungen? Für mich ist Bewegung generell ein wichtiger Punkt im Leben. Egal ob für Tiere oder Menschen. Bewegung macht Spaß und fördert die gute Laune. Bewegung sorgt dafür, dass der Kopf frei wird und man sich wohl im Körper fühlt. Bei Deinem Tier ist das nicht anders. Klar können wir nicht sicher sagen, ob Tiere durch Bewegung den Kopf freibekommen. Aber schau Dir Dein Tier genauer an, wenn Du mit ihm spazieren gehst oder wenn Du mit ihm spielst. Wie verhält es sich danach? Die meisten Tiere sind danach entspannter und ausgeglichener.

„Wer rastet, der rostet.“ Ein altes Sprichwort, dass in vielleicht auch schon etwa ausgelutscht ist. Hey, aber es stimmt. Nur durch Bewegung schaffen wir es unseren Bewegungsapparat gesund zu erhalten. Hier findest Du einen weiteren Artikel zum Thema Bewegung beim Tier.

Bewegung bedeutet nicht nur spazieren gehen oder ausreiten. Nein, Du kannst viel mehr mit Deinem Tier machen. Wie wäre es mit aktiven Bewegungsübungen? Ich bin ein großer Fan von aktiven Bewegungsübungen. Egal ob in meiner Praxis, meinen Coachings oder im Privatleben. Mit aktiven Bewegungsübungen kannst Du so viel erreichen. Vor allem bei den Tieren, die ängstlich und unsicher sind.

 

Du brauchst kein teures Equipment

Du musst nicht viel Geld für Equipment ausgeben. Nein. Definitiv nicht. Überlege Dir mal, welche Dinge Du in Deinem Haushalt oder im Garten hast. Das kann ein alter Teppich, eine Matratze, Kissen, ein kleiner Tritt, Besen, Äste, Wurzeln und viele Dinge mehr sein. Du kannst alles verwenden, was Dir in den Sinn kommt. Und hey, Du hast schließlich auch zwei Arme und Beine. Auch die kannst Du bei aktiven Bewegungsübungen einsetzen.

Vorder- oder Hintergliedmaßen hochstellen

Das ist die einfachste Bewegungsübung, die Du aktiv mit Deinem Tier machen kannst. Lass es einfach die Vorder- oder Hintergliedmaßen hochstellen. Hierzu kannst Du eine Matratze, ein Kissen, einen Ast oder sonstige Dinge verwenden. Achte einfach darauf, dass Dein Tier vorne etwas höher steht als hinten. Verwende zu Beginn niedrige Erhöhungen. Dann lernt Dein Tier einfacher. Später kannst Du die Höhe dann variieren. Gerade unsichere Tier bekommen so viel Selbstvertrauen. Sie lernen, dass sie Übungen positiv und in Ruhe durchführen können. Gerade bei unsicheren Tieren starte ich gerne mit solchen Übungen in meiner Praxis. Ist Dein Tier etwas sicherer, versuche, ob es auch die Hintergliedmaßen hochstellt. Häufig dauert es etwas. Aber nimmt Dir Zeit hierfür.

Balancieren

Balancieren kannst Du immer und überall einsetzen. Gut, ein balancierendes Pferd sieht man nicht so häufig, aber mit Deinem Hund kannst Du balancieren überall üben. Suche Dir einfach einen breiten Stamm und lass Deinen Hund darüber laufen. Oder nimm ein breites Brett. Das Brett kannst Du auch auf Reifen oder eine Leiter legen. So kannst Du den Schwierigkeitsgrad etwas erhöhen. Die Übung „Balancieren“ kannst Du auch super während des Spaziergangs einsetzen. Diese Übung schult das Körperbewusstsein der Tiere, es fördert die Konzentration und stärkt das Selbstvertrauen. Hast Du eine alte Matratze oder ein Balance-Bord. Super, lass Dein Tier einfach darüber laufen. Hierbei trainierst Du Gleichgewicht, Koordination und stärkst die Muskulatur.

Slalom laufen

Diese Übung kannst Du ebenfalls super einfach einsetzen. Hast Du Slalom-Kegel? Super nutze sie. Wenn nicht – überlege Dir, was Du sonst zur Verfügung hast. Hast Du Blumenstöcke, Stühle oder Taschen? Perfekt. Stell sie einfach auf und lass Dein Tier im Slalom um Deine Gegenstände gehen. Wenn Dein Tier Probleme im Bereich Bewegungsapparat hat, solltest Du darauf achten, dass die Gegenstände nicht zu eng aneinander stehen. Du kannst auch Deine Beine einfach zum Slalom laufen benutzen. Hunde haben bei dieser Übung enorm viel Spaß.

Cavaletti Training

Cavaletti sind ebenfalls eine super einfache und effektive Übung. Du kannst Dein Tier einfach über die Stangen laufen lassen. Hier kannst Du auch Besen oder Äste verwenden. Starte zu Beginn damit, indem Du die Stangen einfach auf den Boden liegen lässt. Später kannst Du die Höhe der Stangen nach oben variieren. Achte hier nur darauf, dass Dein Tier keine Probleme mit den Gelenken hat, wie z.B. Arthrose, Ellbogengelenkdysplasie (ED) oder Hüftgelenksdysplasie (HD). Aber auch bei Bandscheibenvorfällen und dem Cauda-equina-Syndrom solltest Du es langsam angehen. Lass dann lass die Stangen lieber auf dem Boden liegen.

Die Reihenfolge der Stangen kannst Du variieren. Du musst Sie nicht nur in eine Reihe legen. Wie wäre es mit einem Labyrinth in Viereck-Form? Nutze einfach was Dir Deine Kreativität bietet.

Unterschiedliche Untergründe

Durch unterschiedliche Untergründe förderst Du die Propriozeptivität Deines Tieres. Also die Feinmotorik. Nimm dir alte Teppiche, Folien, Kissen, ein Balance-Bord und lass Dein Tier darüber gehen. Du kannst auch zwischen den Untergründen Teppiche, Reifen oder Stange legen. So förderst Du die Feinmotorik, das Körperbewusstsein und das Selbstvertrauen Deines Tieres.

Gerade die unsicheren und ängstlichen Tiere haben viel Spaß an solchen Übungen. Durch einfache positiv aufgebaute Übungen kannst Du die Bindung zu Deinem Tier fördern und ihm Spaß und Vertrauen am und im Leben vermitteln.

Auch in Deiner Praxis als Tiertherapeut kannst Du diese Übungen einfach und effektiv integrieren. Du kannst Dein Kundentier unterstützen, auch wenn es sich zu Beginn vielleicht gar nicht berühren lässt. So baust Du aktiv Vertrauen auf und kommst mit Deiner Behandlung voran. Oder gib dem Tierbesitzer diese Übungen als Hausaufgabe auf. Nicht nur Tiere haben viel Spaß an diesen Übungen. Mensch und Tier können so gemeinsam etwas Schönes erleben und das ist gerade bei unsicheren Tieren das Beste, was Du tun kannst.

Denke einfach daran: egal welche Übungen DU mit Deinem Tier machst. Wichtig ist: Ihr müsst gemeinsam Spaß haben. Tier und Mensch! Arbeitest Du mit Deinem Tier im Team dann kannst Du unglaublich viel erreichen.

 

>